Mitarbeitende des Ev. Kindergartenverbund Hattingen-Witten bei Protestaktion vor dem Landtag


Am Donnerstag,19.10.23 nahmen die Geschäftsführerinnen zusammen mit rund 55 Mitarbeitende des Ev. Kindergartenverbundes Hattingen-Witten unterstützt von Kindergarteneltern und Kindern an der Protestaktion vor dem Landtag in Düsseldorf teil.

Viele Einrichtungen erfuhren große Unterstützung durch die Eltern und den Elternbeirat, so dass in einigen Einrichtungen eine Notbetreuung angeboten werden konnte. Dadurch konnte möglichst vielen päd. Fachkräften die Teilnahme in Düsseldorf ermöglicht werden. Immerhin gingen sie nicht nur für sich auf die Straße, sondern in erster Linie für die Kinder und Eltern! „Wären wir entbehrlich, wären viel mehr hier“ stand auf einem Plakat. 

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege hatte zu der Aktion aufgerufen. Den Trägern und Institutionen geht das Geld aus. Die Inflation sowie gestiegene Personalkosten durch Tariferhöhungen müssen gezahlt werden – doch das Land zahlt erst 1,5 Jahre rückwirkend den Trägern das Geld zurück. Das können sich viele Träger schlichtweg nicht leisten und drohen in die Insolvenz zu rutschen. Träger überlegen Einrichtungen oder zumindest Gruppen zu schließen. Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen kann Personal nur noch im Rahmen der Mindestbesetzung vorgehalten werden. Das ist zu wenig. Abgesehen von der brisanten finanziellen Lage erhöht der Fachkräftemangel den Druck auf die in Kitas tätigen Mitarbeitenden. Ausfälle durch Urlaub und Erkrankung sieht das KiBiz nicht vor, so dass es immer wieder zu Einschränkungen der Betreuung, gar Notbetreuungen oder ganzen Gruppenschließungen kommt. Keine Verlässlichkeit für Eltern. Das Recht der Kinder auf Bildung kann nicht erfüllt werden. Und die päd. Fachkräfte retten sich von Tag zu Tag. 

10.000 Teilnehmer:innen waren angemeldet- 25.000 sind gekommen! Eine Zahl, die laut WDR zur größten Protestaktion vor dem Landtag der letzten Jahre gehört. Friedlich aber bunt und mit vielen kreativen Schildern und Symbolen protestierten die 22.000 Menschen: 

  • „Kita- come in and burn out“
  • „Hier hätte ein kreativer Slogan stehen sollen, aber ich hatte keine Vorbereitungszeit“
  • Die Bildung wurde symbolisch im schwarzen Sarg zu Grabe getragen. 

Da wundert es auch nicht, dass Selbst aus den Fenstern des Landtages Fotos von der Menge geschossen wurden. 

Haben wir etwa Eindruck gemacht? Bestimmt! Die Frage ist nur, ob der Eindruck so groß war, dass von Seiten der Politik Taten folgen, um den Kollaps des Systems abzuwenden?! 

Wir werden jedenfalls weitere Aktionen planen, so wie viele andere auch – solange bis eine verlässliche Finanzierung gesichert ist und die Rahmenbedingungen in der Kita nicht nur eine verlässliche Aufsicht ermöglichen, sondern auch endlich wieder den gesetzlichen Bildungsauftrag umsetzbar machen!